Die Geschichte des SV Germania 04 Weingarten

Die Gründerjahre

Fritz Kärcher

Am 26. April 1904 gründete der Sohn eines Weingartener Lehrers und spätere Reichssportwart Heinrich Brunner mit einigen Freunden in der Halle des Gasthauses "Rößle" den "Kampfsportverein Germania". Als der junge Kraftsportverein bald auch eine Fußballabteilung gegründet hatte, änderte er seinen Namen in "Sportverein Germania". Die sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bei den Weltmeisterschaften in Düsseldorf am 6. Juni 1910 wurde Fritz Kärcher (Gewichtsklasse bis 85 kg/griechisch-römisch) Vizeweltmeister und konnte elf Jahre später bei den Europameisterschaften in Offenbach in der Klasse bis 82,5 kg erneut die Silbermedaille mit nach Weingarten bringen.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war die Qualifikation von Andreas Dumrauf für die Olympischen Spiele in Stockholm 1912. In Stockholm rangen in fünf Gewichtsklassen 171 Aktive aus 18 Ländern - in der Klasse bis 67,5 kg belegte Dumrauf letztlich den 28. Rang.

Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen Hermann Schwaiger und Andreas Dumrauf das Vereinstraining in die Hand und bald schon machte sich deren Einsatz bezahlt: bei den Deutschen Meisterschaften im griechisch-römischen Stil 1924 in Mannheim belegten W. Link (im Mittelgewicht) und Wilhelm Holzmüller (im Halbschwergewicht) jeweils den 3. Platz. Bei den Deutschen Meisterschaften 1926 in Köln sicherte sich O. Dietz im Leichtgewicht den Titel des Vizemeisters.

1930 errang die 1. Mannschaft die Süddeutsche Mannschaftsmeisterschaft.

1. Mannschaft von 1930

von links: Betreuer Karl Streit, Karl Klaiber, Robert Rothengaß, Ludwig Bacher, Theodor Streit, Heinrich Bacher, Emil Unselt, Willi Bacher, Theodor Ziegler und Wilhelm Holzmüller

Heinrich Bacher (Weltergewicht) spielte national ebenfalls eine wichtige Rolle und nahm 1932 an den Ausscheidungskämpfen zu den Olympischen Spielen in Los Angeles teil. Bis 1939 zählte die Germania-Staffel im badisch-pfälzischen Raum zu den stärksten Mannschaften. In diesen Jahren war die "Kärcherhalle" bis zum letzten Platz von einem begeisterten Publikum besetzt.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Erfolgsserie des Vereins erneut unterbrochen. 1946 konnte der Sportbetrieb der Ringer als "Schwerathlethik-Abteilung" des Turn- und Sportvereins 1880 Weingarten erneut aufgenommen werden. 1954 machte sich die Abteilung unter ihrem Traditionsnamen "Sportverein Germania 04 Weingarten" wieder selbständig.

Die 60er Jahre - der SVG baut seine Germaniahalle

1961 konnte D. Knebel in Ketsch bei der Deutschen A-Jugendmeisterschaft (Freistil) in der Klasse bis 73 kg einen 3. Platz belegen. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften (griechisch-römisch) 1963 errang Gottfried Hanuschka einen 2. Platz im Halbschwergewicht.

Im Jahre 1964 begann man mit dem Bau der "Germania-Halle", die nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht werden konnte und an deren Stelle sich noch heute die Heimat des SV Germania befindet. Bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften 1965 in Burghausen (griechisch-römisch) belegte W. Betz in der Klasse bis 62 kg. den 3. Platz. Bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften in Bruchsal im freien Stil wurde Manfred Enderle Vizemeister in der Klasse bis 56 kg.

Die 70er Jahre

In den 70er Jahren kämpfte der SVG in der Nordbadischen Landesliga und konnte sich in Baden wiederum einen guten Ruf erarbeiten. Rolf Schetterer errang 1973 in Urloffen bei den Deutschen Schülermeisterschaften (griechisch-römisch) in der Klasse über 56 kg den 3. Platz und wurde im Jahr darauf Deutscher Schülermeister im freien Stil in Salzgitter. Bei den Deutschen Meisterschaften (griechisch-römisch) der Senioren 1973 in Karlsruhe belegte Gottfried Hanuschka im Superschwergewicht den 3. Platz.

Die 80er Jahre

Reiner Kunzmann

Reiner Kunzmann feierte zunächst als aktiver Ringer und später als Trainer des SVG in den 80er und 90er Jahren große Erfolge.

Auch Andreas Reichert, der bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften in Kehlheim 1985 (griechisch-römisch) in der Klasse bis 87 kg Vizemeister wurde und Rainer Schubert - Deutscher A-Jugend Vizemeister in der Klasse bis 48 kg (Freistil) 1987 in Gütersloh - machten deutlich, dass der SV Germania einige Talente hervorbrachte. Dies unterstreichen auch die beiden dritten Plätze bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften im Freistil von Thomas Zeh 1989 in Holzgerlingen und 1990 in Aachen-Walheim. Stefan Homma belegte 1990 bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften (griechisch-römisch) in Kleinostheim in der Klasse bis 115 kg den 3. Platz und konnte sich zwei Jahre darauf bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Mühlheim die Vizemeisterschaft sichern.

Ein weiteres Nachwuchstalent aus den Reihen der SVG war Olaf Kaiser - er wurde 1990 in Aachen-Walheim bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften 3. in der Klasse bis 58 kg Freistil und holte bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Lünen im Federgewicht die Vizemeisterschaft.

Die 90er Jahre - Aufstieg in die 2. Bundesliga

Turgut Altintas

1994 gelang der 1. Mannschaft des SV Germania der Aufstieg in die 2. Bundesliga Südwest, wo man fünf Jahre lang immer oben mitmischen konnte (3x Vizemeister, 2x Dritter). Bei den Deutschen Meisterschaften im Freistil 1996 wurde Stanislaw Kaczmarek Deutscher Meister in der Klasse bis 52 kg.

Der bis dahin erfolgreichste Ringer in Diensten des SV Germania Weingarten ist aber ohne jeden Zweifel Mhkitar Manukjan aus Kasachstan, der 1997 nach Weingarten kam, sich 1998 und 1999 den Weltmeistertitel sichern konnte und auf der Weltrangliste viele Jahre auf Platz 1 stand.

1999 schaffte der SVG mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg.

Turgut Altintas trug in der Saison 1999 mit dazu bei, dass der SVG erstmals in seiner Geschichte erstklassig ringt.

Das neue Millennium - Weingarten erstmals in der Endrunde

Nach zwei Jahren Bundesliga mit dem Ziel Klassenerhalt erreichten die Germanen im Jahr 2002 erstmals der Einzug in die Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Leider musste man sich hier bereits im Viertelfinale dem 1. Luckenwalder SC geschlagen geben. In den beiden darauffolgenden Jahren verpasste der SVG als Tabellenfünfter der Südstaffel den Sprung in die Play-Offs jeweils nur ganz knapp. In der Saison 2005/2006 gelang es der "Walzbach-Staffel" unter der Regie von Trainer Frank Heinzelbecker dagegen erneut, sich für die Endrunde der Ringerbundesliga zu qualifizieren. Endstation war wieder das Viertelfinale, in dem man sich der RWG Mömbris-Königshofen beugen musste.

Saison 2006/2007: SVG unter den vier besten Mannschaften Deutschlands

Im Jahr darauf machte man das denkbar knappe Ausscheiden gegen die Mainfranken in einem "Herzschlagfinale" wieder wett und qualifizierte sich in der erstmals durchgeführten Zwischenrunde als Gruppensieger für das Halbfinale. Auch hier hatte das Los wieder den brandenburgischen Vertreter aus Luckenwalde vorgesehen, dem man sich letzlich zwar geschlagen geben musste, sich aber somit in der Saison 2006/2007 erstmals zu den vier besten Teams in Deutschland zählen durfte.

Neues Kultur- und Sportzentrum in Weingarten - Germaniahalle weicht "Kleiberit-Arena"

Bestes Beispiel für die rasante Entwicklung des Ringsports in Weingarten im Verlauf der letzten Jahre ist das gemeinschaftliche Projekt des SV Germania und der Gemeinde, nämlich der Bau eines neuen Kultur- und Sportzentrums in der Ringstraße. Mit dem Abriss der vereinseigenen Germaniahalle am 12. April 2006 ging eine unvergessliche Ära zu Ende, am 11. August erfolgte dann die Grundsteinlegung für die neue "Heimat" der Germanen. Das Namensrecht für die neue Halle konnte die Klebchemie M.G. Becker GmbH & Co. KG erwerben und so ringt der SV Germania künftig in der "Kleiberit-Arena".
Dieses neue Sport- und Kulturzentrum in Weingarten wurde am 28. April 2007 offiziell in einem großen feierlichen Akt eröffnet und ist seit dem 2. Mai unter Nutzung der Germanen und weiterer lokal ansässiger Vereine in Betrieb.

2010: Weingarten erstmals im Finale / 2011: Germanen revanchieren sich beim KSV Aalen 2005

Nachdem die Germanen drei Mal in Folge gegen den 1. Luckenwalder SC im Halbfinale ausgeschieden waren, traf man in der Saison 2009/2010 erstmal auf eine andere Mannschaft im Halbfinale. Allerdings wartete dort kein geringerer Gegner als der amtierende Deutsche Meister aus Köllerbach, der sich in den Jahren 2007 bis 2009 den Titel sichern konnte. In diesem Jahr kam es jedoch anders für den Serienmeister, denn der SVG machte mit überdeutlichen 25:10-Heimsieg und einem 17:20-Auswärtssieg zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Weg in das Finale um die Meisterschaft frei. Dort mussten sich die Germanen dann in zwei knappen Kämpfen dem KSV Aalen geschlagen, der zum ersten Mal seit seiner Gründung 2005 den Titel holte.

Im darauf folgenden Jahr konnten die Germanen sogar noch eins drauflegen: In der sehr starken Gruppe West der 1. Bundesliga wurde man Sieger der Gruppenphase und traf wie auch im Vorjahr im Viertelfinale auf den ASV Hof. Nach zwei souveränen Siegen musste man sich allerdings dem Finalgegner und Meister des Vorjahres, dem KSV Aalen 2005, bereits im Halbfinale stellen. Nach einem 18:20-Auswärtssieg auf der Ostalb erlebten die 2.500 Zuschauer im Sportzentrum Bretten einen Kampf, den sicherlich keiner jemals vergessen wird. Als sich die Sportler und Gäste aus Aalen schon wie die sicheren Sieger fühlten, legte der für den SVG kämpfende Rumäne Szabolcs Laszlo seinen Gegner Oleg Motsalin in der letzten Runde in einem eigentlich schon verlorenen Kampf auf die Schultern und drehte so den Endstand auf ein 18:18-Unentschieden. Diese Aktion bescherte dem SV Germania Weingarten den zweiten Final-Einzug in der Vereinsgeschichte.

2011: Ringsport in einer neuen Dimension

Über 4.000 Zuschauer verfolgten den spannenden Final-Hinkampf zwischen dem Gastgeber RWG Mömbris-Königshofen und dem SV Germania 04 Weingarten in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena. Nach dem 21:16-Auswärtserfolg standen die Germanen kurz vor dem Ziel - dem Gewinn der ersten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Aufgrund des Ansturms von Ringsportfans auf die Karten für den Rückkampf hatte sich der SVG dazu entschlossen, in eine größere Halle umzuziehen. Die dm-arena in Karlsruhe bot durch seine Größe und moderne Ausstattung nicht nur ausreichend Platz für ebenso viele Zuschauer, sondern stellte auch einen würdigen Rahmen für ein spektakuläres Finale dar, wie es in dieser Dimension schon seit 20 Jahren nicht mehr statt fand.

Es ist 21:56 Uhr am 15. Januar 2011 als Rene Zimmermann im achten Kampf des Abends gegen Fisnik Zahiti durch seinen 1:0-Erfolg den SV Germania Weingarten zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Deutschen Mannschaftsmeister macht!

Weitere Informationen zur Meisterschaft 2011 finden Sie hier: http://www.svgermania04.de/meisterschaft/2011/

2012: Mission Titelverteidigung

In der Saison 2011/12 ging der SV Germania Weingarten erstmals als Titelverteidiger ins Meisterschaftsrennen. Nach einer durchwachsenen Hauptrunde qualifizierte man sich als Drittplatzierter für die Playoffs, in denen die Germanen dann ihre Stärken zeigten. Legendär war das Halbfinale gegen den Finalgegner des Vorjahres aus Mömbris: Im Vorkampf musste man sich mit 16:21 vor heimischer Kulisse geschlagen geben, im Rückkampf drehten die Athleten um Chef-Trainer Frank Heinzelbecker aber so richtig auf und führten zur Halbzeitpause mit unglaublichen 17:0 Punkten. Am Ende gewann man das Duell deutlich mit 23:13 und zog zum dritten Mal in Folge in das Finale ein.

Genau ein Jahr nach dem historischen Meisterschaftsgewinn, nämlich am 15. Januar 2012, gewann der SVG den Finalrückkampf gegen den KSV Köllerbach im Sportzentrum Homburg-Erbach und machte somit die Titelverteidigung perfekt!

Weitere Informationen zur Meisterschaft 2012 finden Sie hier: http://www.svgermania04.de/meisterschaft/2012/

2013: Mission "Triple" – Aus im Viertelfinale

In der Saison 2012/13 hieß die Mission: "Triple": Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2011 und 2012 war auch in diesem Jahr das Saisonziel die erneute Finalteilnahme. Um in der erstarkten Liga mithalten zu können, präsentierte man einen hochkarätig besetzten Kader um die aus der Türkei stammenden Schwergewichts-Weltmeister Taha Akgül und Riza Kayaalp.

Nach durchwachsener Vorrunde konnte man dennoch den Gruppensieg erreichen und stieß im Viertelfinale auf Dauerrivale RWG Mömbris-Königshofen. Trotz einer 20:16-Niederlage setzte man alle Chancen in den Rückkampf. Schließlich hatte man in den letzten Jahren auch oft den Hinkampf verloren und schaffte am Ende den großen Coup. Nicht so in diesem Jahr. Im Rückkampf in der Karlsruher Europahalle konnte man zwar einen 21:19-Sieg erringen, holte aber nicht die geforderten vier Punkte auf. Die Mannen um Trainer Frank Heinzelbecker ließen zu viele Punkte liegen und am Ende des Abends stand jedem Germanen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Die Niederlage gegen Mömbris hatte ein frühes Ausscheiden im Titelrennen zur Folge.

2014: Weingarten gegen Nendingen - Diese Paarung prägte die Titelkämpfe der nächsten Jahre

Nach dem Aus im Viertelfinale im Vorjahr wollte der SVG in der Saison 2013/14 wieder angreifen. Zunächst konnten die Germanen erfolgreich auf Tabellenplatz eins der 1. Bundeliga Süd abschließen. Aufgrund der Hallen-Problematik im Raum Karlsruhe griff der SVG erstmals zu einer ungewöhnlichen Alternative: Der SV Germania schaute sich für seine Playoff-Heimkämpfe die leer stehende Halle 21 der Holzindustrie in Bruchsal an. Aus einer kalten Industriehalle schuf man eine einmalige Event-Location, die alle begeisterte.

Im Viertelfinale hieß der Gegner KSV Köllerbach. Gegen den Altmeister aus dem Saarland setzte es im Rückkampf einen deutlichen Sieg und bescherte dem SVG damit eine erneute Halbfinal-Teilnahme. Nach dem Hinkampf gegen Dauerrivale RWG Mömbris-Königshofen stand ein Unentschieden auf der Ergebnisliste. Mit einem 15:14 sicherte man sich jedoch knapp den Finaleinzug gegen den ASV Nendingen.

Der am 8. Februar 2014 stattfindende Final-Hinkampf in der Holzindustrie war binnen 70 Minuten ausverkauft. Konnte man gegen Final-Neuling Nendingen in der Rückrunde der Gruppenphase noch einen Sieg einfahren, schaffte man dies im Finale nicht. Schließlich hieß es "Daumen drücken!" für den Rückkampf in der Helios-Arena in Schwenningen. Auch Nendingen griff zu einer außergewöhnlichen Alternative und wählte die große Eissport-Halle als Austragungsort für die Playoffs.

Was dann vor toller Kulisse folgte war ein Mattenkrimi par excellence! Die knappe Niederlage vom Hinkampf ließ sich beim Finale in Schwenningen aufholen: Gleichstand von 32:32 nach 20 Kämpfen. Dennoch gewann der ASV Nendingen aufgrund der höheren Anzahl an Einzelsiegen die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Somit durfte sich der SVG nach den verpatzten Playoffs im Vorjahr über einen erneuten Vize-Meister-Titel freuen.

2015: Playoffs im Event-Zelt

Der Zeltaufbau im Zeitraffer

Der Zeltaufbau im Zeitraffer

Auch in der Saison 2014/15 hieß das Saisonziel: Finale! Trainer Frank Heinzelbecker sagte im Vorfeld: "Der Titel ist drin, aber vier oder fünf andere Vereine haben auch diese Qualität. Das Ziel ist das Finale, aber ab dem Viertelfinale kann alles passieren." Um dieses Ziel zu erreichen verstärkte man wieder punktuell den Kader. Neuzugänge waren u.a. William Harth, der seinem Bruder Georg aus Mainz an den Walzbach folgte sowie Vasyl Shuptar.

Auch eine Neuerung aus der Verwaltung ging an den Start. Das vom Verein selbstentwickelte Ticket-Portal ging online und löste das vorhergehende Reservierungssystem auf der Homepage des SVG ab. Damit wird nun eine Welle an übrig gebliebene Karten am Kampfabend vermieden.

Nach erfolgreicher Hauptrunde stand in dieser Saison aufgrund eines geänderten Modus eine Zwischenrunde vor den Finalkämpfen an. Diese Aufgabe gegen den KAV Mansfelder Land aus Eisleben erledigte der SVG souverän.

Nachdem im Vorjahr die Playoffs in der Halle 21 der Holzindustrie Bruchsal stattfanden, gingen die Verantwortlichen des SVG auch im Winter 2014 wieder auf die Suche nach einer Unterkunft für die Playoff-Heimkämpfe. Schließlich setzte der SVG noch einen drauf und errichtete in einer unglaublichen Energieleistung der ehrenamtlichen Helfer erstmals ein riesiges Event-Zelt auf dem Festplatz gegenüber der Mineralix-Arena. Bis zu 3.000 Zuschauer sollten im Finale Platz finden. Vorher galt es aber wieder, die RWG Mömbris-Königshofen und den KSV Köllerbach in Viertel- und Halbfinale zu besiegen. Nach erfüllter Aufgabe hieß es schließlich "FINALE DAHOIM!" - Weingarten gegen Nendingen. Der Final-Hinkampf in der Arena Geisingen endete mit einem Unentschieden von 12:12 und alles lief wieder auf einen Mattenkrimi im Rückkampf hinaus. Eine erneut knappe Niederlage wollte man unbedingt vermeiden. Die Germanen fanden von Anfang an nicht richtig in den Kampf und mussten nach einer 7:11-Niederlage die Meisterschaft erneut dem ASV Nendingen überlassen. Ein Novum im deutschen Ringsport bot die Live-Übertragung des Kampfes durch den Fernsehsender BadenTV: 15.000 Menschen verfolgten das Kampfgeschehen weltweit! Ein toller Erfolg!

2016: Zum dritten Mal in Folge Vize-Meister

In der Saison 2015/16 ging eine weitere technische Neuerung des SVG an den Start: Der SVG überträgt von nun an in Zusammenarbeit mit sportdeutschland.tv sämtliche Heimkämpfe LIVE im Internet und stellt diese auch nachträglich für sechs Monate als On-Demand-Angebot zur Verfügung. Seit Mitte 2016 kann man auf dem Smartphone eine SVG-App downloaden. Damit bewies der SVG einmal mehr seine Vorreiter-Rolle im deutschen Ringsport.

Zum Sport: Nach einem 13:13-Unentschieden zwischen Weingarten und Nendingen zum Abschluss der Gruppenphase musst man in der Zwischenrunde gegen den KSV Ispringen, RWG Mömbris-Königshofen und den KSV Köllerbach antreten. Im Halbfinale sah man sich schließlich dem Meister von 2013, ASV Mainz 88, gegenüber. Erneut stellten die Helfer um Vorstand Ralph Oberacker das Event-Zelt für den anstehenden Kampf gegenüber der Mineralix-Arena. Nach einem deutlichen 17:8-Erfolg im Halbfinal-Rückkampf über Mainz hieß es wieder: Weingarten gegen Nendingen im Finale. Unter keinen Umständen wollte man Nendingen zum dritten Mal in Folge den großen Pokal überlassen. Am Ende hieß es jedoch wie beim Finale 2014: Unentschieden nach 20 Kämpfen! Und wieder hatte der ASV Nendingen mehr Einzelsiege auf seinem Konto und krönte sich zum dritten Mal nacheinander zum Deutschen Mannschaftsmeister.

Wie im Nachhinein bekannt wurde waren im Finale allerdings Nendinger Ringer mit dem verbotenen Arzneimittel Meldonium gedopt. Mittlerweile gab es einen Schiedsspruch des Deutschen Ringerbundes nachdem der Kampf von Victor Ciobanu 0:4 gewertet würde. Dieser eine Punkt mehr würde dem SV Germania Weingarten den Titelgewinn bescheren. Das Verfahren läuft noch.

2017: Endlich! Dritter Stern für den SV Germania 04 Weingarten

FINALE! Der Showdown in der Bertha-Benz-Halle in Pforzheim

Das Video vom Finale in Pforzheim

Zu Saisonbeginn 2016/17 konnten die Verantwortlichen des SV Germania Weingarten zwei spektakuläre Neuverpflichtungen bekannt geben. Weltmeister Frank Stäbler wechselte von Dauerrivale Nendingen an den Walzbach und der Kubaner Alejandro Valdes Tobier konnte von der RWG Mömbris-Königshofen verpflichtet werden. Beide avancierten während der Saison zu Publikumslieblingen und sicherten Weingarten den erneuten Einzug in die Playoffs.

Diese fanden in diesem Jahr in der benachbarten Walzbachhalle statt. Mit der Auslosung des Halbfinales stand fest: Dauerrivale Nendingen wartet schon im Halbfinale. Nach einem hohen Sieg von 14:8 in der Mühlauhalle Tuttlingen stand der SVG schon mit einem Bein im Finale und schaffte es im vierten Anlauf gegen den ASV Nendingen in den Endrundenkämpfen zu siegen.

Schließlich kam es zum Final-Derby gegen den KSV Ispringen. Das Motto zum Finale lautete: Go for Gold in der Goldstadt! "Nach den drei knappen Niederlagen gegen Nendingen in den Jahren davor sind wir jetzt einfach mal dran", beschrieb der sportliche Leiter Sebastian Mayer die Gefühlslage beim SVG. Nach einem 13:9-Sieg im Hinkampf in der ausverkauften Walzbachhalle folgte am 14. Januar 2017 der Rückkampf in der Berta-Benz-Halle in Pforzheim. Diesen verlor der SVG mit 11:13, jedoch sicherte Weltmeister Frank Stäbler die entscheidenden Punkte im vorletzen Kampf des Abends zugunsten des SVG. Die sage und schreibe fast 1.000 mitgereisten Germania-Fans setzten ihrem ohnehin schon sensationellen Support die Krone auf, bejubelten gemeinsam mit ihren Lieblingen auf der Matte unter atemberaubendem Lärm das Ende einer langen, langen Titel-Reise. Somit wurde der SV Germania Weingarten nach 2011 und 2012 im Jahr 2017 erneut Deutscher Mannschaftsmeister.

Weitere Informationen zur Meisterschaft 2017 finden Sie hier: http://www.svgermania04.de/meisterschaft/2017/