SVG mit eineinhalb Beinen im Halbfinale! Vernichtende Niederlage für den ASV Hof

Der SV Germania steht mit eineinhalb Beinen im Halbfinale! Zum Auftakt der Bundesliga-Endrunde gewannen die Weingartener beim Tabellenvierten der Gruppe Ost, dem ASV Hof, klar mit 29:6. Der Viertelfinal-Rückkampf gegen die Oberfranken am kommenden Samstag in der Kleiberit-Arena wird damit wohl nur noch ein Schaulaufen ...

Dabei hatten sich die Hofer vor dem "wichtigsten Kampf ihrer Vereinsgeschichte" (Zitat ASV-Trainer Dominik Zeh) mächtig ins Zeug gelegt und ihr Publikum mit einem offenen Brief auf der Vereinshomepage um tatkräftige Unterstützung gebeten. Mit einem öffentlichen Wiegen sollten die knapp 1.000 Zuschauer in der Saaletalhalle dann endgültig auf den "Showdown" eingestimmt werden, auf der Matte kam später aber doch alles ganz anders. Die Germanen ließen dem ASV nicht den Hauch einer Chance und stießen das Tor zum Halbfinale mit neun Einzelsiegen bereits im Hinkampf ganz weit auf. In der 55 kg-Klasse hatten die Hofer zur Überraschung der Gäste nicht den Bulgaren Svetoslav Neychev, sondern den 21-jährigen Matthias Hader aufgeboten. Dieser ging gegen Christoph Ewald in der ersten Runde zwar noch mit 1:0 in Führung, kassierte anschließend aber das 1:1 und daraufhin eine Wertung nach der anderen. Letztlich feierte der Germane einen ungefährdeten 4:0-Erfolg. Für den ersten richtig herben Dämpfer aus Hofer Sicht sorgte dann Superschwergewichtler Mihaly Deak-Bardos. Der Ungar zeigte bei seinem dritten Saisoneinsatz für den SVG eine überragende Leistung und bezwang den Fünften der Olympischen Spiele von Peking, Marek Svec, mit 3:1. Die erste Runde musste "Michi" aufgrund einer Verwarnung zwar noch abgeben, in der zweiten gelang ihm dafür aber ein wunderschöner Dreher. Als Deak-Bardos dann auch in der dritten und vierten Runde noch freiwillig die Oberlage wählte und seinen tschechischen Widersacher gekonnt durchdrehte, war klar, dass er ihn an diesem Abend nicht nur besiegen, sondern deklassieren wollte. Lukas Höglmeier traf anschließend auf den oben bereits erwähnten Svetoslav Neychev. Den ersten Durchgang konnte der junge Germane mit 8:0 für sich entscheiden, nur wenig später hatte sich der Bulgare im Trikot des ASV Hof aber auch an den griechisch-römischen Stil gewöhnt und fuhr einen spektakulären Konter, der mit fünf Punkten belohnt wurde. Am Ende eines äußerst verbissen geführten Gefechts setzte sich Höglmeier dann mit 3:2 durch. Johannes Kessel ließ gegen Ahmed Mehmedov schon deutlich weniger anbrennen und kam nach drei Runden zu einem verdienten 3:0-Erfolg. Als sich im letzten Kampf vor der Pause dann auch noch Sahit Prizreni gegen Sascha Büchner mit 3:0 behaupten konnte, war die Messe in der Saaletalhalle endgültig gelesen.

Ihren ersten und zugleich einzigen Sieg an diesem Abend feierten die Gastgeber unmittelbar nach Wiederbeginn. Junioren-Europameister Ramsin Azizsir bestätigte dabei seine derzeitige Topform und bezwang Weingartens Rene Zimmermann mit 3:1. In Person von Ionut Panait kehrten die Germanen aber umgehend zurück in die Erfolgsspur. Der Rumäne steigerte sich gegen Petr Svehla von Runde zu Runde und machte mit einer herrlichen 3er-Wertung im letzten Kampfabschnitt einen verdienten 3:0-Sieg perfekt. Arpad Ritter fehlten gegen Marcus Plodek anschließend nur zwei magere Pünktchen zu einem Überlegenheitssieg. Der klar unterlegene Gegner des 34-jährigen Ungarn war zwischenzeitlich sogar freiwillig ins Mattenaus geflüchtet, um weiteren höheren Wertungen gegen sich zu entgehen. Gergö Wöller überzeugte bei seinem überraschenden 3:0-Erfolg gegen Sandor Tözser vor allem im taktischen Bereich. Der Ungar gab im Anschluss an seinen Kampf auch gerne zu, "diesmal mehr gekämpft als gerungen" zu haben. "Ich wusste, dass ich gegen Sandor nur schwer punkten könnte und habe mich deshalb auf die Defensive konzentriert", so Wöller nach drei erfolgreichen Zwiegriffen im Duell mit seinem Landsmann. Für den deutlichen Endstand von 29:6 zu Gunsten der Germanen sorgte im abschließenden Gefecht Adam Juretzko. Der 37-jährige Routinier gewann gegen Tomas Sobecky klar mit 3:0 und sorgte so endgültig für großen Jubel bei den zahlreich mitgereisten SVG-Fans.

Auch in den anderen drei Viertelfinal-Hinkämpfen gaben weitestgehend die Teams aus der West-Gruppe den Ton an. Einzig die RWG Mömbris-Königshofen musste sich dem SV Wacker Burghausen vor heimischer Kulisse denkbar knapp mit 17:18 geschlagen geben. Der KSV Aalen 2005 hingegen gewann das vermeintliche Topduell gegen den in Unterzahl angetretenen 1. Luckenwalder SC mit 22:14 und auch Titelverteidiger KSV Köllerbach kann nach dem 23:12 beim SC Anger wohl schon für die nächste Runde planen.

(lother)