Germanen bereiten sich auf den Schlussakt vor: Krönen sie die beste Saison aller Zeiten noch mit dem Titel?

Zuversicht, Skepsis und Stolz. Im Geschäftszimmer der Germanen ist derzeit so ziemlich jede Gefühlslage vertreten und mit Blick auf den Final-Rückkampf beim KSV Aalen 2005 am kommenden Samstag hält es die Verantwortlichen nicht mehr auf ihren Sitzen. Schon in wenigen Tagen entscheidet sich, wer die Saison 2009/2010 als neuer Deutscher Mannschaftsmeister beenden wird.

Dass sie den Aalenern am vergangenen Samstag in Bretten einen tollen Kampf geliefert und dem Publikum eine mehr als beeindruckende Show geboten haben, darüber sind sich alle Weingartener einig. Abgesehen von dem etwas unglücklichen Endergebnis von 18:20 zu Gunsten der Gäste war dieser Abend zweifellos das Größte, was der Ringsport in Weingarten jemals erlebt hat. Nach einer verkorksten ersten Kampfhälfte meldeten sich die Germanen zurück und starteten eine atemberaubende Aufholjagd, die in dem überraschenden 3:2-Erfolg von Szabolcs Laszlo gegen den ligaweit bekannten Emzarios Bentinidis ihren vorläufigen Höhepunkt finden sollte. Am Ende trennten die beiden Teams nur zwei kleine Zähler und so ist vor dem Rückkampf in der Aalener Greuthalle auch noch lange nichts entschieden. "Mit der Moral, die wir im Hinkampf an den Tag gelegt haben, sollte die Sensation möglich sein", hofft der sportliche Leiter des SVG, Sebastian Mayer, auf das "Wunder von der Ostalb". Dass sie der stark besetzten Mannschaft von KSV-Trainer Anton Nuding Paroli bieten können, haben die Germanen bereits im Hinkampf eindrucksvoll unter Beweis gestellt und für das zweite Kräftemessen rechnen sich die Weingartener Verantwortlichen sogar noch bessere Chancen aus. Während sich SVG-Coach Frank Heinzelbecker nicht einmal annähernd in die Karten blicken lässt, darf auf Seiten der Aalener über die Mannschaftsaufstellung wieder wild spekuliert werden. Setzen die Schwaben in der Klasse bis 60 kg Freistil erneut auf den Georgier Amiran Elbakidze oder bringen sie Routinier Vitalie Railean zum Einsatz und überlassen ihren einzigen Nicht-EU-Startplatz dem brandgefährlichen Armenier Arsen Julfalakyan? Wird sich Ex-Germane Christian Fetzer noch einmal gegen den Rumänen Ionut Panait beweisen müssen oder ist der Pole Tomasz Swierk nach seiner Verletzung wieder einsatzfähig? Quält sich Emzarios Bentinidis erneut auf die 74 kg-Klasse herunter oder geben die Aalener diesmal dem Griechen Oleg Motsalin den Vorzug? Alles Fragen, die erst beim offiziellen Wiegen am Samstag beantwortet werden dürften, den Germanen aber schon jetzt keine Ruhe mehr lassen.

Sicher ist nur eines: die Weingartener Ringer erwartet auch bei ihrer definitiv letzten Auswärtsfahrt der Saison eine geballte Ladung an Unterstützung und Herzblut. Fans, Vorstandschaft, Betreuer, Gönner und Sponsoren werden die allerletzten Kräfte mobilisieren und ihr Team zahlreich nach Aalen begleiten. Ganz egal, ob es den Germanen gelingt, die zwei Punkte Rückstand noch aufzuholen und so den Titel nach Weingarten zu holen. Die Saison, die am Samstag zu Ende geht, war die erfolgreichste und absolut geilste in der 106-jährigen Vereinsgeschichte des SV Germania!

Kampfbeginn ist am Samstag um 19.30 Uhr. Die Germanen setzen mehrere Busse ein und veranstalten im Anschluss an diesen Kampf eine sicherlich spektakuläre Saisonabschlussparty in der Nähe der Greuthalle. Hierzu sind alle Fans und Freunde des Vereins recht herzlich eingeladen. Feiern Sie gemeinsam mit der Mannschaft und den Betreuern das Ende einer Bundesliga-Runde, die in die Geschichtsbücher eingehen wird ...

(lother)