Einseitiges Badenderby: Germanen überrollen die RKG Freiburg 2000

Im Schongang haben die Germanen ihren 13. Saisonsieg eingefahren. Beim Tabellenachten der Bundesliga West, der RKG Freiburg 2000, gelangen dem Team von Trainer Frank Heinzelbecker neun Einzelsiege und somit ein absolut ungefährdeter 33:6-Auswärtserfolg.

Beide Mannschaften waren vor einer erschreckenden Geisterkulisse in der Staudinger Sporthalle nicht in ihrer Bestformation angetreten, der SVG hatte seinen Gegner aus Südbaden dennoch jederzeit fest im Griff. Eine Woche vor dem ungleich schwereren Duell mit dem KSV Aalen 2005 präsentierten sich die Germanen jedenfalls in einer guten Verfassung und können der Reise in die Greuthalle am kommenden Samstag dementsprechend selbstbewusst entgegen blicken. Florin Gavrila machte gegen die chancenlosen Freiburger den Anfang und setzte sich gegen Manuel Krämer mit 3:1 durch. Im Standkampf wollte dem Rumänen dabei zwar nicht allzu viel gelingen, am Boden machte er dafür aber einen sehr stabilen Eindruck. Ivan Nemeth und Rene Zimmermann schonten an diesem Abend offenbar ihre Kräfte und beschränkten sich wirklich nur auf das Nötigste. Für Nemeth sollte es dennoch zu einem klaren 3:0 gegen Patrick Schwendemann reichen, "Zimmi" fuhr mit dem 3:0 über Jury Witt seinen insgesamt 50. Sieg im Trikot des SV Germania ein. Glückwunsch, Rene! Die einzige Niederlage der "Walzbach-Staffel" kassierte Superschwergewichtler Florian Lederer. Der 21-jährige Freistiler hatte gegen Daniel Bona richtig gut begonnen und die ersten zwei Runden auch gewonnen, anschließend brach er konditionell aber völlig ein und unterlag tatsächlich noch durch technische Überlegenheit mit 2:4. Marcel Ewald erledigte seine Aufgabe unterdessen gewohnt souverän. Der Vize-Europameister von 2007 war erneut um eine Gewichtsklasse aufgerückt, ließ sich das aber zu keinem Zeitpunkt anmerken und bezwang Tobias Ketterer klar mit 3:0.

Christoph Ewald sammelte weitere Punkte für die Germanen, vor allem aber auch für sein Selbstvertrauen. Gegen Simon Ketterer steigerte er sich von Runde zu Runde. Siegte er im ersten Durchgang noch mit 1:0, erhöhte der 26-Jährige anschließend schon auf 3:0 und im dritten Kampfabschnitt gelangen ihm dann sogar sieben Zähler zum 4:0-Überlegenheitssieg. Seinem Widersacher in allen Belangen überlegen war auch Oleg Boikov. Jesse Fedorow wehrte sich gegen den in dieser Saison noch ungeschlagenen Ukrainer des SVG zwar nach Kräften und handelte sich dabei zwei Verwarnungen ein. Das insgesamt doch recht heftige 0:19-Debakel konnte der Freiburger aber nicht verhindern. Während Gergö Wöller gegen Johannes Reh über drei Runden ging und einen Zähler nach dem anderen sammelte, hatte Vladimir Shatskikh erneut einen extrem kurzen Arbeitstag. Zu groß war der Kräfteunterschied zwischen dem amtierenden Deutschen A-Jugendmeister auf der einen und dem Weltmeister des Jahres 2006 auf der anderen Seite. Begnügte sich Shatskikh während der ersten 90 Sekunden noch mit einem einzigen kleinen Pünktchen aus dem Stand heraus, legte er seinen Gegner Lukas Schöffler in der Bodenlage bereits mit der ersten ernst zu nehmenden Aktion auf die Schultern. Noch beeindruckender war aber die Vorstellung von Ionel Puscasu. Der Rumäne nahm erneut den Platz im 84 kg-Limit ein und zwar im für ihn ungewohnten freien Stil. Unter den frenetischen Anfeuerungen der Weingartener Fans gelangen dem neuen "Freestyle-God" zahlreiche schöne Aktionen und letztlich ein in dieser Höhe defintiv nicht zu erwartender 3:1-Erfolg über Stephane Marczinski. Klasse, Ionel!

Zwei Kampftage vor dem Ende der Gruppenphase liegen die Germanen damit auch weiterhin auf dem zweiten Platz. Spitzenreiter Köllerbach muss noch gegen Neuss und Mainz antreten, die Weingartener ringen gegen Aalen und Nendingen.

(lother)