Germanen werden ihrer Favoritenrolle beim 31:4 in Hausen-Zell eindrucksvoll gerecht

Es war ein mehr als einseitiger Abend in der Stadthalle Zell und so mancher mitgereister Fan aus Weingarten dürfte sich an die ersten Bundesliga-Jahre des SV Germania mit teils vernichtenden Niederlagen gegen Topteams wie Köllerbach oder Schifferstadt erinnert gefühlt haben. Diesmal aber waren die Germanen selbst als haushoher Favorit nach Südbaden gereist und ließen der RG Hausen-Zell beim 31:4 nicht den Hauch einer Chance.

Besonders das abschließende Duell zwischen Weingartens Adam Juretzko und dem Italiener Saverio Scaramuzzi lieferte ein Bild mit Symbolcharakter. Mit einem wunderschönen Armzug hatte der "Commander" seine Show eröffnet, nur wenige Augenblicke später und nach insgesamt 36 Sekunden Kampfzeit ließ er eine schier unfassbare 5er-Wertung folgen und bugsierte seinen Gegner dabei auf beide Schultern. Während Scaramuzzi daraufhin schwer deprimiert zurück in seine Ecke schlich, ließ sich Juretzko vom zahlreich mitgereisten Anhang der Germanen feiern. Grund zum Jubel hatten die Fans des SVG übrigens auch schon in den Kämpfen zuvor mehr als genug. Mit Ausnahme von Rolf Linke, der gegen WM-Teilnehmer Oliver Hassler in der ersten Runde noch eine schöne Kopfklammer anbringen konnte und sich anschließend – auch aufgrund großer Passivität – aber doch noch mit 1:3 geschlagen geben musste, verließen alle Athleten des SVG als Sieger die Matte. Wichtige Punkte für sein Selbstvertrauen sammelte dabei der zuletzt oft glücklose Christoph Ewald, der sich gegen Manuel Wolfer trotz einer Platzwunde im ersten Kampfabschnitt mit 3:0 durchsetzte. Ohne Punktverlust blieb einmal mehr auch der Ukrainer Oleg Boikov. Ließ er es in den ersten beiden Runden gegen Simon Waßmer noch verhältnismäßig ruhig angehen, drückte der 25-Jährige in den letzten zwei Minuten noch einmal so richtig aufs Tempo und sammelte sieben weitere Zähler zum verdienten 3:0-Erfolg. Auch Gergö Wöller, der an diesem Abend um eine Gewichtsklasse aufgerückt war, freute sich über ein ungefährdetes 3:0 gegen Axel Sutter.

Eine überragende Leistung bot unterdessen der Albaner Sahit Prizreni. Sein Kampf gegen Mike Mühlemann hatte schon etwas von einer Lehrstunde und so ließ Weingartens Freistilspezialist zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Zweifel daran aufkommen, an wen die Punkte an diesem Abend gehen würden. Spätestens nach diesem 18:0-Überlegenheitssieg dürfte klar sein, dass Prizreni in der Bundesliga angekommen ist! Endgültig angekommen ist auch Youngster Johannes Kessel. Musste er sich seinem Widersacher Sven Kiefer in der vergangenen Saison noch zwei Mal beugen, feierte er diesmal einen überzeugenden 3:1-Erfolg und bleibt in dieser Runde somit auch weiterhin ungeschlagen. Konstantin Völk gelangen gegen den rumänischen Routinier Adrian Recorean mehrere lupenfreie Beinschrauben und so durfte auch er sich über einen verdienten 3:0-Sieg freuen. Das gleiche Ergebnis gelang auch Rene Zimmermann, der gegen Florian Philipp besonders im Standkampf zu überzeugen wusste und insgesamt vier Punkte machte. Die restlichen vier Zähler für den SVG ergatterte Lukas Höglmeier, dem an diesem Abend leider kein Gegner gegenüber stand.

Alles in allem stellten die Germanen bei ihrem 31:4-Auswärtssieg gegen die RG Hausen-Zell also noch einmal eindrucksvoll klar, wohin ihr Weg in diesem Jahr führen soll. Ein Lob aber auch an den Aufsteiger um Teamchef Björn Gut und seine tollen Anhänger, die nach Kampfende gemeinsam mit den Weingartenern feierten und sogar das Badnerlied anstimmten. Bis zum Rückkampf in der Kleiberit-Arena!

(lother)