Grundsteinlegung für die neue Germaniahalle

Grundsteinlegung am 11.08.2006

Mit der gemeinsamen Grundsteinlegung am 11. August 2006 durch den Vorsitzenden Rüdiger Frey und Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz hat für den SV Germania und für die Gemeinde Weingarten die Zukunft zur "Vereinsunterstützung durch Hallenneubau" begonnen.

Der symbolische Akt besiegelt eine, wie Scholz sagte, nach dem Prinzip der "public private partnership" bisher in der Region einmalige gemeinschaftliche Zusammenarbeit zwischen einem Verein als privatem Bauherrn und der Kommune als Träger öffentlicher Aufgaben, zu denen die Bereitstellung von Sport- und Kulturstätten gehört.

"Haben Sie schon einmal versucht, in den Monaten November bis Januar acht oder neun Samstage in der Walzbachhalle zu bekommen? Schlicht unmöglich. Zu viele Vereine." Mit dieser Feststellung skizzierte der stellvertretende Vorsitzende des SV Germania, Ralph Oberacker, die seit Jahren bestehende Misere der Weingartener Sport- und Kulturvereine und markierte zugleich den Ausgangspunkt der Geschichte des Neubaus der "Germaniahalle". Zu den Terminschwierigkeiten hinzu seien für den Bundesligisten die Auflagen des Deutschen Ringerbunds nach einer größeren Matte gekommen und nicht zuletzt die Sanierungsbedürftigkeit der alten Halle, die nicht wenig Geld gekostet hätte.

Aus der Sicht des Bürgermeisters war zu hören, die Gemeinde Weingarten sei vor der Situation gestanden, dass sowohl die Sport- als auch die Kulturvereine dringend mehr Hallenstunden benötigten, was sie in einer Befragung ermittelt und was sich im Konzept zur kommunalen Zukunftsgestaltung niedergeschlagen habe. Aber der Einbruch der kommunalen Finanzen habe die Gemeinde gezwungen, dahingehende Überlegungen bis auf das Jahr 2010 zurückzustellen. Hinzu käme, sagte Scholz in Richtung der anwesenden Abgeordneten, dass ein privater Bauherr - in diesem Fall ein Verein - wesentlich weniger bürokratischen Zwängen unterliege als ein öffentlicher.

Oberacker fuhr fort, der SV Germania habe die Chance erkannt, die Bedürfnisse beider Seiten zum Nutzen aller zu koppeln. Im weiteren sei Überzeugungsarbeit nötig gewesen, zunächst bei den eigenen Mitgliedern, dann bei den Gemeinderäten, schließlich bei Banken und Sponsoren. Für die viele Hilfe, die er auch seitens der anderen Weingartener Vereine erfahren habe, dankte er, wie auch dem Bürgermeister für die "extrem unkomplizierte Zusammenarbeit auf kurzen Dienstwegen". In einer langen und schwierigen Planungsphase sei es gelungen, die finanziellen Ressourcen des Vereins optimal auszuschöpfen und er sei überzeugt, mit diesem Konzept ein Optimum gefunden zu haben, das jedem diene. Zwischen 160000 und 180000 Euro jährlich müsse die Kommune aus dem Verwaltungshaushalt bereitstellen, war von Scholz zu hören, was als aktive Vereinsförderung für alle zu werten sei.

Anschließend wurde eine Hülse mit einem Magazin der 100jährigen Vereinsgeschichte, einer aktuellen Ausgabe des Ringsportmagazins, 329 Cent entsprechend der Anzahl der Mitglieder und einer Liste der "in dieser historischen Stunde Anwesenden" im Boden der künftigen Halle einbetoniert und damit ein neues Kapitel in der Zukunft von Gemeinde und Verein aufgeschlagen.