Saisonrückblick: SV Germania scheidet erst im Viertelfinale um Deutsche Mannschaftsmeisterschaft aus!

Rene Zimmermann hat den Blick

Mit dem 20:18-Erfolg im Viertelfinal-Rückkampf gegen die RWG Mömbris-Königshofen, der durch die 19:22-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen mit den Mainfranken nicht zum Weiterkommen reichte, endete für den SV Germania eine lange und durchaus erfolgreiche Bundesliga-Runde 2005/2006.

Als Saisonziel hatten die Weingartener wieder einmal die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ausgegeben. Mit vielversprechenden Neuzugängen wie dem Bronzemedaillengewinner der WM 2005, Sandor Bardosi, dem Ukrainer Oleg Boikov, dem türkischen Nationalhelden Adem Bereket, Sergios Solontkis oder dem Deutschen Meister 2005, Marcel Ewald sollte diese Vorgabe umgesetzt werden. Mit dem Türken Sükrü Kazan, Rene Zimmermann, Adrian Mazan aus Polen und dem ungarischen Hünen Gyula Branda stellten sich zudem vier weitere mehr oder weniger neue Gesichter beim SVG vor. Leistungsträger der vergangenen Jahre wie Europameister Ghenadie Tulbea, Andras Horvath aus Ungarn oder Publikumsliebling Michael Böh blieben der Mannschaft von Trainer Frank Heinzelbecker erhalten. Lediglich Feti Karakas verletzte sich kurz vor Rundenbeginn schwer und stand den Weingartenern deshalb nicht zur Verfügung, dennoch blickte man mit großer Zuversicht dem "Unternehmen Endrunde" entgegen.

Matze und Tom

Die Saison begann für die Germanen allerdings mit einem herben Dämpfer und so unterlag beim TuS Adelhausen genauso knapp wie unerwartet mit 19:20. Bereits nach dem ersten Kampftag schrillten die Alarmglocken in Weingarten und so wollte man die in Adelhausen liegen gebliebenen Punkte gegen den favorisierten KSV Köllerbach einfahren. Mit einer geschlossenen und überzeugenden Mannschaftsleistung wurden die Saarländer dann auch tatsächlich nieder gerungen und es hieß am Ende 23:13 für den SVG. Was folgte, waren eine zu erwartende 15:21-Niederlage beim VfK Schifferstadt und ein souveräner 27:9-Erfolg über die RKG Freiburg 2000. Auch beim SV Wacker Burghausen und anschließend zu Hause gegen den SC Anger zeigte sich die Heinzelbecker-Truppe vom Schock des ersten Kampftages bestens erholt und so sammelte man vier weitere Zähler auf dem Weg in die Play-Offs. Äußerst unglücklich unterlagen die Germanen dagegen im anschließenden Prestigeduell mit dem SV Siegfried Hallbergmoos. Nachdem sie die erste Hälfte vollkommen verschlafen hatten, starteten die Weingartener nach der Pause eine tolle Aufholjagd und zogen am Schluss nur knapp mit 20:23 den Kürzeren.

Auswärtssieg in Aalen

Einen mehr als gelungen Abschluss der Hinrunde feierte der SV Germania aber mit dem darauffolgenden 21:14-Auswärtssieg beim KSV Aalen. Dabei hatten die Badener den mehrfachen Deutschen Mannschaftsmeister nicht nur auf der Matte fest im Griff, auch stimmungsmäßig verwandelten die vielen mitgereisten Fans die Greuthalle in eine echte Germanen-Hochburg.

Florin Gavrila jubelt

Zu Beginn der zweiten Saisonhälfte machte die Heinzelbecker-Truppe dann dort weiter, so sie in der ersten aufgehört hatte. Ein überzeugendes 26:12 über den TuS Adelhausen bescherte nicht nicht nur den erwünschten Rückrunden-Auftakt, sondern auch eine gelungene Revanche für die Niederlage im Hinkampf. Auf verlorenem Posten standen die Germanen dagegen beim zweiten Aufeinandertreffen mit dem KSV Köllerbach und so unterlag man in der Kyllberghalle sang- und klanglos mit 7:29. Auch beim anschließenden Duell mit dem amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister VfK Schifferstadt hatte die "Walzbach-Staffel" kein Glück, am Ende hieß es aber trotz einiger personeller Schwierigkeiten nur 16:21. Auswärts bei der RKG Freiburg verließen die Athleten des SVG dann endlich auch mal wieder als Sieger die Matte, denn auch das zweite Badenderby der Saison konnte mit 21:14 gewonnen werden.

Marcel Ewald beim Zwiegriff

Eine wahre Galavorstellung lieferten die Weingartener beim Abschied von der vereinseigenen Germaniahalle ab: nicht nur außerhalb, sondern auch auf der Matte wussten die Germanen zu überzeugen und so hieß es nach unglaublichen zehn Einzelerfolgen 30:9 für die Hausherren. Aufgrund der nicht zu erwartenden 20:19-Niederlage des KSV Aalen in Anger einige Wochen zuvor, konnte der SV Germania dann bereits beim anschließenden Auswärtskampf gegen eben diese Bayern den erhofften Endrunden-Einzug perfekt machen. Trotz zahlreicher Ausfälle und personeller Probleme gewannen die Badener dann auch mit 22:18 und so konnte man schon vorzeitig das Erreichen der Play-Offs bejubeln. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Coach Frank Heinzelbecker, der sich aufgrund der angesprochenen Personalnot selbst in den Dienst der Mannschaft stellte und auf die Matte ging. Zwar waren die Erwartungen der Germanen damit bereits erfüllt, dennoch begleiteten zahlreiche Anhänger ihr Team auf der Reise nach Hallbergmoos. Die dort erlittene 16:25-Pleite war schnell vergessen und so konzentrierte sich alles auf die bevorstehende Auslosung zur Bundesliga-Endrunde 2006 in Weingarten, welcher noch der Rückkampf gegen Aalen vorausging.

Ralph Oberacker und Sven Ottke

Nachdem man den KSV auch ein zweites Mal deutlich mit 28:9 bezwungen hatte, folgte der spannendste Teil des Abends: Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz, Weinkönigin Sarah I. mit ihrer Prinzessin Regina, DRB-Referent Martin Dassler und der ehemalige Boxweltmeister Sven Ottke losten die Viertelfinal-Paarungen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft aus. Den Germanen wurde dabei mit der RWG Mömbris-Königshofen ihr absoluter Wunschgegner zugelost und so herrschte große Euphorie vor dem ersten Play-Off-Kampf der "Walzbach-Staffel" seit fast drei Jahren.

Gute Stimmung bei den Germanen in Mömbris

Wie bereits erwähnt, konnte sich der SV Germania letztendlich dann doch nicht gegen die Mainfranken durchsetzen und so verpasste man nur knapp den Einzug ins Halbfinale und damit verbunden den größten Erfolg der über 100-jährigen Vereinsgeschichte. Bei beiden Duellen mit der RWG - sowohl in Mömbris-Königshofen, als auch beim Rückkampf vor knapp 1500 Zuschauern in der Walzbachhalle - wurde allerdings beste Werbung für den Ringsport betrieben und so konnte das Team von Trainer Frank Heinzelbecker eine aufregende Saison durchaus erhobenen Hauptes abschließen.

Sergios Solontkis

Einen besonders starken Eindruck hinterließen dabei vor allem Neuzugang Sergios Solontkis, der sich gleich in seiner ersten Saison beim SVG als absoluter Topscorer erwies, sowie der Ungar Andras Horvath, Vize-Weltmeister Ghenadie Tulbea und der 29-jährige Michael Böh. Doch auch dem Rest der Mannschaft an dieser Stelle ein Kompliment für die gezeigten Leistungen.

Auch in der kommenden Runde wollen die Weingartener im Kampf um den Endrundeneinzug ein entscheidendes Wort mitreden, deshalb drücken wir dem SVG bereits im Voraus fest die Daumen und wünschen viel Erfolg!