Viertelfinale, Teil 1: Fünf Punkte Rückstand und reichlich Gänsehaut

Otar Abuladze gegen Artur Tatarinov

Es knisterte in der Mineralix-Arena! Playoffs haben ein ganz besonderes Flair - das war auch gegen den SC Siegfried Kleinostheim wieder mal zu spüren. Die Germanen unterlagen dem Titelanwärter im Viertelfinal-Hinkampf zwar mit 12:17, durften nach diesem Samstagabend aber dennoch zufrieden sein.

Als Aufsteiger direkt in die Endrunde - die Saison ist für den SVG ohnehin schon ein Erfolg. Die vielen, jungen Talente aus dem Zweitliga- auch mit in den Erstliga-Kader zu nehmen und die Mannschaft nur punktuell durch internationale Topathleten zu verstärken, hat sich als absolut richtig erwiesen. Die Euphorie in Weingarten ist so groß wie seit Jahren nicht mehr, die Ringer-Festung Woche für Woche proppenvoll und die Stimmung außergewöhnlich. So auch gegen Kleinostheim - bei der Rückkehr auf die ganz große Playoff-Bühne. Fünf Punkte trennen die beiden Teams vor dem Rückkampf am kommenden Samstag. Aus Sicht des SVG womöglich einen Tick zu viel, um noch für die Wende zu sorgen. Aber: Wir geben nochmal alles! Denn: Ein, zwei Punkte mehr wären im Hinkampf durchaus drin gewesen. Was zeigt, dass wir schon wieder ganz schön nah dran sind an den hochgehandelten Spitzenteams der Ringer-Bundesliga!

Der mit Spannung erwartete Hinkampf gegen die klar favorisierten Kleinostheimer brachte wieder eine Reihe an Erkenntnissen. Olympiasieger Nao Kusaka, der den zweimaligen U23-Weltmeister Alexandrin Gutu mehr oder weniger komplett beherrschte, ist das neue Zugpferd der Germanen. Aber auch die starken Georgier Otar Abuladze und Tariel Gaphrindashvili haben sich längst als Top-Neuzugänge entpuppt. Manuel Wagin gewann mit seinen gerade mal 17 Jahren auch gegen Vadim Sacultan im Stile eines Routiniers. Sein Bruder Marcel verlor gegen den starken Nachyn Kuular zwar auf Schultern, zeigte bis dahin aber einmal mehr, dass er auch gegen WM- oder EM-erprobte Topleute auf Augenhöhe mitringen kann.

Eric Ritter nimmt Abschied vom aktiven Ringen

Und dann war da ja noch dieser ganz besondere Moment für unseren Eric Ritter. Als 14-Jähriger hatte er einst in der Bundesliga debütiert, gegen Pascal Eisele ging seine lange - von viel Hingabe, aber auch viel Verletzungspech geprägte - Karriere nun zu Ende. Als Eric in der Ringmitte seine Schuhe auszog, flossen Tränen auf und neben der Matte. Die komplette Halle erhob sich. Ein würdiger Abschluss für einen Sportler, dessen Familie längst auch zum Kern der großen SVG-Familie gehört.

Der SV Germania ist zurück im Konzert der Großen. Und er wird alles dafür geben, im Rückkampf in der Maingauhalle am Samstag doch noch für eine Überraschung zu sorgen. Unterstützt uns bei dieser schwierigen Mission gegen den deutschen Vizemeister und begleitet uns nach Kleinostheim. Kampfbeginn ist um 19.30 Uhr. Wir sind noch lange nicht fertig!

Die Einzelergebnisse im Überblick

KlasseSV Germania WeingartenSC Siegfried KleinostheimWertungGesamt
61F Daniel Layer Islam Bazarganov 0:15 0:4
130G Oscar Pino Franz Richter 3:3 0:1
66G Janis Heinzelbecker Deniz Menekse 2:5 0:2
98F Tariel Gaphrindashvili Vincent Scherer 11:0 4:0 SS Heim
71F Marcel Wagin Nachyn Kuular 1:2 0:4 SS Gast
86G Eric Ritter Pascal Eisele 0:13 0:4 SS Gast
75G Otar Abuladze Artur Tatarinov 15:0 4:0
80F Jeremy Weinhold Khamzat Eldarov 6:12 0:2
75F Manuel Wagin Vadim Sacultan 4:0 2:0
80G Nao Kusaka Alexandrin Gutu 8:1 2:0
Endergebnis: 12:1714.12.2024

Das Viertelfinale im Re-Live