Wie geht es weiter mit der DRL? Der SVG gibt einen Zwischenbericht in lockerem Rahmen

Neu-Hauptsponsor Klaus Dietrich und Ralph Oberacker

Sponsoren, Freunden und Gönnern des Vereins einen Zwischenstand geben wollte der SV Germania und hatte dazu zu einem „Informationsabend mit kleinen Snacks“ ins Autohaus Morrkopf eingeladen. Außerdem sollte der neue Hauptsponsor vorgestellt werden. „Viele haben mich gefragt: Wie geht es weiter mit der DRL? Bleiben die Sponsoren bei der Stange? Werden wir wieder spannende Kämpfe sehen?“, eröffnete der Vorsitzende Ralph Oberacker den Abend. Das alles solle jetzt dargestellt werden.

Rückblick

Die vergangene Saison sei nicht so verlaufen, wie sich Zuschauer und Verantwortliche vorgestellt hatten, gab er unumwunden zu. Fünf Mannschaften, die drei Mal gegeneinander gerungen hätten, sei „nicht die Goldrandlösung“ gewesen. Am Ende habe auch nur ein mehr als mittelmäßiger sportlicher Erfolg gestanden, denn Germania Weingarten war nicht im Finale. Dann fasste er kurz zusammen, wie es zum Bruch mit dem Deutschen Ringerbund gekommen war. Jahrelang habe es mit dem DRB Streitereien gegeben, den Vereinen sei jegliches Mitspracherecht an ihrem Sport verweigert worden und als ganz persönlichen Angriff auf seinen Verein habe er es erlebt, als das stimmungsvolle Zelt im Finale 2015 vom DRB für „unwürdig“ und „untragbar“ deklassiert worden sei. Auf den Entschluss, die Deutsche Ringerliga (DRL) zu gründen, haben der DRB und der Weltverband dann Strafmaßnahmen angedroht und Sportler von der Teilnahme an internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Daraufhin hätten einige Vereine Rückzieher gemacht. Es sei einzig und allein der Wunsch der Vereine gewesen, über die Modalitäten und über die Vermarktung des Sports selbst bestimmen zu können, beispielsweise Ringen ins Fernsehen zu bringen. An dieser Stelle sandte er ein Dankeschön an den Vorsitzenden des Ispringer Vereins, Werner Koch, der für diesen Zweck Gelder locker gemacht hatte. Mit dem Kommentator Christoph Lother vom Fernsehsender SPORT1 wurden sechs Kämpfe übertragen.

Erstmals Fernsehübertragungen

Lother sagte dazu, der SVG habe Mut bewiesen. Mut schon allein dadurch, neue Wege zu gehen und den Sport zum Event zu gestalten, denn Spektakel und Ambiente ziehe heutzutage Zuschauer an und da habe Weingarten eine Vorreiterrolle eingenommen. „Medien sind für den Sport unverzichtbar“, fasste er zusammen. Mit der Übertragung von sechs Kämpfen zu je 30 Minuten hätten sie durchschnittlich pro Kampf 50.000 Zuschauer erreicht und das sei für Ringen, das sonst gar keine Plattform habe, eine Menge. Dann zeigte er noch einige andere Möglichkeiten in der digitalen Welt auf, und schloss nicht aus, dass es auch im nächsten Jahr mit SPORT1 weitergehen könne. „Man muss jeden abholen, der noch nie Ringen gesehen hat und das mainstream-Publikum fangen“.

Caspary sieht eine Zukunft zwischen DRL und DRB

Ebenfalls zu Gast war der Europaabgeordnete aus Weingarten, Daniel Caspary. Er bestätigte den Germanen, das Recht sei auf der Seite der DRL. Denn der Weltverband habe die verhängten Sperren jeweils vor der Urteilsverkündung durch die angerufenen Gerichte wieder zurückgenommen. „Wer sich seiner Sache sicher ist, macht das nicht.“ Man müsse nun alles daran setzen, den eingeschlagenen Kurs weiterzufahren, aber am besten mit dem Deutschen Ringerbund gemeinsam. Nachwuchsarbeit betreiben und den Spitzensport zu fördern, sei der richtige Weg. Er sehe „eine Wahrscheinlichkeit, dass DRB und DRL wieder an einen Tisch kommen“, aber „die DRL muss stark bleiben, um mit dem DRB auf Augenhöhe verhandeln zu können“. Den anwesenden Sponsoren rief er zu: „Bleiben Sie an Bord, helfen Sie mit, das hinzukriegen, bleiben Sie dem Ringen gewogen!“ Dann verkündete Oberacker, alle Sportler seien wieder frei, alle Sperren seien aufgehoben, dennoch sei man im Hauptverfahren, die DRL zu legitimieren: „Es kann kein Verbot der DRL geben“. Außerdem brauche auch der DRB gute Vereine. Die Bundesliga präsentiere sich bisher mit den verbliebenen Vereinen sehr einseitig. Das Ziel der DRL sei, eine Top-Liga in Kooperation mit dem Deutschen Ringerbund zu werden. Dazu werde es Verhandlungen mit dem DRB geben. Eindringlich appellierte er an die Sponsoren, die DRL brauche noch ein weiteres Jahr, er bitte um Vertrauen.

Klaus Dietrich ist neuer Hauptsponsor

Höhepunkt um Abschluss des Abends war die Vorstellung des neuen Hauptsponsors: Klaus Dietrich, Inhaber der Firma Dietrich Feindrehteile aus Bretten übernimmt diesen Part. Der Mittelständler aus der metallverarbeitenden Autozuliefererbranche berichtete, er unterstütze den Sport sehr gerne. Sponsoring sei für beide Seiten wichtig, denn gerade Ringen als kleine Sportart sei als Werbeträger eine umso größere Plattform. Hier werde man wahrgenommen und erreiche die Aufmerksamkeit aus der Region. Weingarten habe in dieser Beziehung alles richtig gemacht.

Mit dem letzten Blick auf eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins endete der informative Abend in angenehmer Stimmung.