Halbfinale! SVG bezwingt Köllerbach deutlich mit 22:11

Bereits nach den ersten beiden Kämpfen war eine Vorentscheidung im Kampf um den Halbfinaleinzug gefallen. Aus taktischen Gründen bot die sportliche Leitung der Germanen in der Gewichtsklasse bis 55 kg griechisch-römisch stilartfremd Alexandru Chirtoaca auf, um den Einsatz von Bekhan Kurkiev im Limit bis 84 kg zu ermöglichen. Zu Beginn des Kampfes war sein Gegner Artur Umbetkaliev deutlich aktiver und Alex kassierte bereits bei Minute 1:23 die zweite Passivitätsverwarnung. In der im Anschluss angeordneten Bodenlage konnte er den Durchdreher seines Gegners nicht vermeiden, aber sofort zum 1:1 Ausgleich kontern. Im zweiten Kampfabschnitt drehte Alex dann mächtig auf und wies den Kasachen mit 10:2 in die Schranken, wofür er von den zahlreichen Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Im Anschluss bekamen die Fans der Germanen zum ersten Mal den Neuzugang Soslan Gagloev in heimischer Halle zu sehen und er zeigte den Fans gleich eindrucksvoll seine Klasse. Sein Gegenüber Dimitar Kumchev (frisch gebackener bulgarischer Meister) hatte nicht den Hauch einer Chance und bereits nach 1:51 stand Soslan Gagloev als Sieger durch technische Überlegenheit fest. Fast hätte er seinen Gegner im vorherigen Kampfverlauf sogar noch geschultert. In den beiden folgenden Kämpfen verringerten die Gäste aus dem Saarland den 6-Punktevorsprung dann zum Zwischenstand von 8:6. Marcel Ewald konnte in der Gewichtsklasse bis 60 kg Freistil gegen den Rumänen Andrei Dukov nicht punkten, überließ diesem aber nur zwei Mannschaftspunkte. Oliver Hassler, diese Saison das erste Mal im 96 kg-Limit im Einsatz, musste die Klasse seines ehemaligen Teamkameraden Melonin Noumonvi anerkennen und sich mit 2:9 Wertungspunkten geschlagen geben. Im letzten Kampf vor der Pause brannte dann Publikumsliebling Johnny Panait auf Revanche. Musste er sich gegen den starken Franzosen Tarik Belmadani noch im Vorkampf 2:1 geschlagen geben, drehte er nun das Ergebnis in Halle 21 der Bruchsaler Holzindustrie zu seinen Gunsten. Nach dem ersten Kampfabschnitt lag Johnny zwar noch 0:2 zurück, konnte dann aber in der Bodenlage mit dem entscheidenden Dreher ausgleichen und somit den Kampf gewinnen.

Nach der Pause hatten die Gäste vom KSV Köllerbach noch weniger Grund zum Jubeln, denn lediglich Andriy Shyyka konnte im letzten Kampf des Abends noch einen Sieg erringen. Zu diesem Zeitpunkt stand der SV Germania Weingarten allerdings schon als Halbfinalist fest. Zuvor zeigten aber wieder die Ringer im roten Trikot Spitzenleistungen: Bekhan Kurkiev bestätigte, dass seine Nominierung für den Rückkampf der richtige Schachzug war. Martin Daum, der eigentlich in der Klasse bis 66 kg zum Einsatz kommt, hatte gegen den starken Russen im Dress der Germanen keine Chance. Bekhan siegte souverän durch technische Überlegenheit. Im Anschluss wiederholten Anatoli Guidea und Ramsin Azizsir ihre Siege aus der Vorwoche. Anatoli legte dabei gegen seinen Landsmann Radoslav Velikov noch eine Schippe drauf und siegte mit 3:1 Mannschaftspunkten. Ramsin siegte, wie auch im Pütllinger Trimm-Treff, mit 2:0 gegen den mehrfachen Deutschen Meister Jan Fischer und bestätigte seinen Anspruch auf den Titel der Deutschen Nummer eins dadurch nochmals eindrucksvoll. Nach diesem Kampf war der Halbfinaleinzug auch rechnerisch in trockenen Tüchern und die Fans der Germanen waren nicht mehr zu halten. Wer aber meinen sollte, Georg Harth und Adam Juretzko, wie auch ihre Gegner Andriy Shyyka und Timo Badusch, würden nach der Entscheidung einen Gang zurückschalten, hatte sich geirrt. Beide Kämpfe waren hart umkämpft. Shyyka revanchierte sich dabei für seine Hinkampfniederlage und siegte dieses Mal 1:2. Auch im Limit bis 74 kg im klassischen Stil sah es lange so aus, als würde Timo Badusch die Revanche schaffen. Doch nach zwischenzeitlichem 0:4 Punktestand erwies sich der "Commander" Adam Juretzko, welcher 19 Jahre (!) älter als sein Kontrahent ist, als der konditionsstärkere und holte sich mit einer 3- und zwei 1-Punktewertungen noch den 5:4-Sieg.

Nun bleibt für das Team um Cheftrainer Frank Heinzelbecker keine Zeit zum Ausruhen. Bereits am kommenden Sonntag, den 26.01., kommt es in der Aschaffenburger f.a.n.-Arena zum Halbfinalhinkampf gegen die RWG Mömbris-Königshofen. Am 01.02. findet dann die Entscheidung um den Einzug ins Finale in Halle 21 der Bruchsaler Holzindustrie statt. Anmeldungen für die Fahrt nach Aschaffenburg, sowie Reservierungen für den Heimkampf in Bruchsal können in Kürze über unsere Homepage gemacht werden.