Anatolie Guidea und Taha Akgül lösen das Ticket für London / Marcel Ewald und Ionel Puscasu scheitern knapp

Am vergangenen Wochenende wurde im bulgarischen Sofia das erste Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in London ausgetragen. Aus dem Meisterschaftskader gingen sieben Athleten an den Start. Von diesen sieben schafften Anatolie Guidea (60 kg Freistil) und Taha Akgül (120 kg Freistil) den Sprung ins Finale und sicherten sich somit Ihre Fahrkarte nach London. Marcel Ewald (55 kg Freistil) und Ionel Puscasu (74 kg griechisch-römisch) mussten sich jeweils im Halbfinale geschlagen geben und verpassten das Olympiaticket somit nur denkbar knapp.

Taha Akgül bezwang auf seinem Weg ins Finale zunächst den Armenier Ruslan Basiev (Vizeeuropameister 2009) und dann den Rumänen Rares Chintoan, welcher in der kommenden Saison für den SV Triberg auf die Matte gehen wird. Den Kampf um Platz eins gab er auf und überlies den Turniersieg somit dem Ungarn Daniel Ligeti (TuS Adelhausen). Ebenfalls drei Kämpfe bestritt Anatolie Guidea. Nach Siegen über Jozsef Molnar (HUN) und Selahattin Kilicsallayn (TUR) musste er sich im "bedeutungslosen" Finale dem Aserbaidschaner Toghrul Asgarov (amtierender Europameister) geschlagen geben.

Ins undankbare "kleine" Finale um Bronze schafften es Marcel Ewald und Ionel Puscasu. "Pusci" hatte mit Abstand die meisten Kämpfe zu bestreiten. Auf dem Weg ins Halbfinale konnte er Veli-Karri Suominen (FIN), Valdemaras Venckaitis (LTU) und den amtierenden Deutschen Vizemeister Timo Badusch in die Schranken weisen. Im entscheiden Kampf musste er sich dann dem Georgier Zurabi Datunashvili geschlagen geben. Marcel unterlag im Halbfinale ebenfalls einem Georgier. Gegen den zweifachen Juniorenwelt- und -europameister Vladimir Khinchegashvili reichte es leider nicht zu einem Sieg. Eine Runde zuvor konnte er den Schweizer Urs Wild in zwei Runden besiegen. Am Ende belegten beide Platz fünf. Marcel gab seinen Kampf um Bronze aufgrund von Leistenproblemen auf. Ionel Puscasu unterlag dem Ungarn Peter Bacsi mit 0:2 und 0:1.

Die weiteren Starter aus dem Meisterschaftskader schieden vorzeitig aus. Virgil Munteanu (55 kg griechisch-römisch) unterlag zum Auftakt dem Bulgaren Alexander Kostadinov (ASV Nendingen). Da dieser ins Finale kam und sich somit das Olympiaticket löste, durfte Virgil nochmals in der Hoffnungsrunde ran. Dort verlor er gegen Roman Amoyan (ARM), welcher in der kommenden Saison ebenfalls für den ASV Nendingen in der Liga auf die Matte gehen wird. Oliver Hassler (96 kg griechisch-römisch) musste ebenfalls eine Auftaktniederlage hinnehmen. Gegen den Italiener Daigoro Timoncini (ASV Mainz) reichte es leider nicht zu einem Sieg. Eine Runde weiter kam Melonin Noumonvi: Nach einem Sieg über den amtierenden Juniorenweltmeister Revazi Nadareishvili (GEO) musste er sich allerdings dem Altmeister Ara Abrahamian (SWE) beugen.

Für Taha Akgül und Anatolie Guidea liegt der Fokus nun auf der Vorbereitung für die Olympischen Spiele. Für alle anderen geht es ohne Pause weiter. Am kommenden Wochenende steht das nächste Qualifikationsturnier an. In Taiyuan (China) wird die Konkurrenz vermutlich noch stärker sein. Denn im Gegensatz zu Sofia werden dort nicht nur die Europäer ihr Glück versuchen. Wir drücken allen Athleten weiterhin die Daumen!