Germanen verlieren Spitzenkampf beim KSV Köllerbach mit 14:21

Irgendwann muss jede Serie einmal reißen. Das dachten sich wohl auch die Germanen auf ihrer Reise zum Spitzenkampf der Bundesliga Mitte am Samstag in Köllerbach. Bei ihrem neunten Auftritt in der Kyllberghalle wollten die Weingartener endlich etwas Zählbares mitnehmen, stattdessen riss am Ende aber die falsche Serie und so kassierten sie mit dem 14:21 ihre erste Niederlage in der laufenden Saison.

Schon beim Blick auf die Mannschaftsaufstellungen dürfte so mancher Ringerfan mit der Zunge geschnalzt haben, denn während die Germanen lediglich auf Adrian Mazan und Ionut Panait verzichten mussten, schickte der KSV Köllerbach seine absolute Bestbesetzung auf die Matte. So nahm Venelin Venkov bei den Saarländern die 55 kg-Klasse ein, Konstantin Schneider besetzte das 74 kg-Limit und Marek Sitnik hatte innerhalb von nur einer Woche acht Kilogramm abtrainiert, um die 96 kg zu packen. Doch nun der Reihe nach: vor rund 600 Zuschauern in der Kyllberghalle erlebten die Germanen einen desaströsen Start, denn Florin Gavrila hatte dem bärenstarken Venelin Venkov an diesem Abend nichts entgegen zu setzen und unterlag überraschend deutlich mit 1:4. Dabei verschlief der Rumäne besonders die ersten beiden Runden und kassierte nach zahlreichen spektakulären Angriffen des Köllerbachers eine verdiente Niederlage. Da auch das anschließende 1:3 von Nicolaj Chterev gegen seinen Landsmann Dimitar Kumchev nicht unbedingt eingeplant war, musste der SV Germania seine Punkte eben in anderen Kämpfen holen. Gesagt, getan: Marcel Ewald zeigte gegen Vladimir Togusov eine hoch konzentrierte Leistung und siegte gegen den Altmeister letztlich verdient mit 3:1. Auch Vladislav Metodiev ließ gegen den vom vielen "Abspecken" scheinbar übermüdeten Marek Sitnik nichts anbrennen und setzte sich mit 1:0 durch. Völlig unnötig war hingegen die 1:3-Niederlage von Christian Fetzer gegen den Köllerbacher Publikumsliebling Timo Badusch. In einem äußerst hitzigen Gefecht behielt Badusch am Ende einfach den kühleren Kopf und nutzte auch die kleinste Unachtsamkeit des Germanen zum Sieg.

Umso besser startete die "Walzbach-Staffel" dafür in den zweiten Abschnitt dieser wirklich hochklassigen Ringsportveranstaltung. Arpad Ritter sammelte Punkt für Punkt und besiegte den einmal mehr enttäuschenden Petar Kasabov souverän mit 3:0. Im rein bulgarischen Duell zwischen Weingartens Martin Emilov und Ismail Redzhep sah der KSV-Athlet eigentlich schon wie der sichere Sieger aus, ehe er sich in der vierten Runde eine folgenschwere Unaufmerksamkeit leistete. Emilov reagierte blitzschnell, legte seinen Gegner auf die Schultern und brachte den SVG mit 14:11 in Führung. Es schien also tatsächlich noch etwas zu gehen für die Germanen und so blickten sie natürlich hoffnungsvoll auf das nun bevorstehende Debüt von Neuzugang Zoltan Fodor. Der amtierende Vize-Olympiasieger aus Ungarn bekam es in der 84 kg-Klasse mit dem bis dahin noch ungeschlagenen Jan Fischer zu tun. In einem ausgeglichenen Kampf gelang es dem 23-Jährigen allerdings nicht, seinen Widersacher auch nur einmal zu drehen. Stattdessen kassierte er in der zweiten Runde eine Wertung gegen sich und zog am Ende mit 0:3 den Kürzeren. Da anschließend auch das couragierte Auftreten von Ionel Puscasu gegen den deutschen Vorzeigeathleten Konstantin Schneider unbelohnt blieb, waren die Siegchancen der Weingartener endgültig dahin. Puscasu unterlag mit 0:3 und auch der aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Jens Schaufelberger musste sich Andrij Shyyka erwartungsgemäß auf Schultern geschlagen geben.

Alles in allem hat diese 14:21-Niederlage für die Germanen aber erstmal keine schlimmeren Folgen, liegen sie in der Tabelle der Bundesliga Mitte doch immer noch mit zwei Zählern Vorsprung auf den Konkurrenten aus Köllerbach an der Spitze. Beim kommenden Heimkampf gegen Aufsteiger Aachen-Walheim will der SVG aber natürlich wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.

Die Einzelergebnisse im Überblick

KlasseKSV AE KöllerbachSV Germania WeingartenR1R2R3R4R5Gesamt
55G Venelin Venkov Florin Gavrila 7:07:00:53:0 4:1
120F Dimitar Kumchev Nicolaj Chterev 0:13:02:11:0 3:1
60F Vladimir Togusov Marcel Ewald 1:10:11:00:1 1:3
96G Marek Sitnik Vladislav Metodiev 1:11:11:1 0:1
66G Timo Badusch Christian Fetzer 5:20:32:02:1 3:1
84F Petar Kasabov Arpad Ritter 1:40:21:2 0:3
66F Ismail Redzhep Martin Emilov 2:02:55:31:4 0:4 SS Gast
84G Jan Fischer Zoltan Fodor 1:14:01:1 3:0
74G Konstantin Schneider Ionel Puscasu 1:13:05:0 3:0
74F Andrij Shyyka Jens Schaufelberger 6:06:0 4:0 SS Heim
Endergebnis: 21:1425.10.2008