SVG plant Erweiterung der Germaniahalle

Die Ringerhalle nach der geplanten Erweiterung

Nägel mit Köpfen machen will der SV Germania mit dem geplanten Erweiterungsbau seiner Halle. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins erläuterten der stellvertretende Vorsitzende Ralph Oberacker, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Matthias Lauber und der mit der Planung beauftragte Architekt Hans Münz den Mitgliedern das Vorhaben und begründeten seine Notwendigkeit.

Das Konzept und seine Finanzierung klingt ebenso gigantisch wie genial. Die "Germaniahalle" sei mittlerweile 45 Jahre alt und aus verschiedenen Gründen sehr sanierungsbedürftig, war zu hören. In der Halle selbst sei es nicht möglich, die vom Deutschen Ringerbund geforderte Matte in einer Größe von 12 mal 12 Meter auszulegen, bisher habe der Bundesligist zwar eine Ausnahmegenehmigung für seine kleinere Matte bekommen, aber das sei kein Dauerzustand. Ein Umzug in die Walzbachhalle für jeden Heimkampf sei aufgrund der Terminüberschneidungen mit anderen Sport- und Kulturvereinen sehr aufwändig und nicht zuletzt sei in wenigen Jahren mit einer Reparatur des undicht werdenden Daches zu rechnen, erklärte Oberacker. Gründe genug für eine Erweiterung und Sanierung. Dazu komme ein weiterer Faktor ins Spiel. Die Weingartener Sport- und Kulturvereine verlangen seit Jahren nach einer zweiten Halle, um ihren Bedarf an Übungs- und Trainingsstunden abdecken und der Bevölkerung ein angemessenes Freizeitangebot bieten zu können. Diesen Bedarf hat die Gemeinde Weingarten in einer Erhebung im Jahr 2003 ermittelt. Der politische Druck sei enorm, aber die Gemeinde habe angesichts der Fülle von anstehenden Investitionen konkrete Prioritäten auf die Sanierung der Walzbachhalle und die Freibadangliederung gesetzt. An dieser Stelle hake das Vorhaben der "Germania" ein. Geplant ist: Der Verein erweitert seine Halle in Richtung zum Heinrich-Brunner-Weg auf doppelte Größe und schafft zusätzlich einen attraktiven Nebenraum von 220 Quadratmeter, der für Übungsstunden und Veranstaltungen von Kulturvereinen geeignet sei. Der Haupteingang kommt auf die der Ringstraße zugewandte Seite, um die umliegenden Anwohner der Mozart- und Heinrich-Brunner-Straße vor Lärm- und Verkehrsbelastungen zu schützen. Dazu kommen Lagerräume und Sanitäranlagen in ausreichendem Umfang. In einem virtuellen Rundgang machte Architekt Münz die Um- und Anbauten des künftigen Gebäudes mit ihren Funktionen höchst anschaulich.

Vorgesehen sei, dass die Gemeinde Weingarten als verlässlicher Partner in einen langfristigen Mietvertrag mit dem Verein eintrete und ein festes Kontingent an Hallenstunden zu einem bestimmten Preis anmiete. Die Weitervermietung an die Vereine bleibe in der Logistik der Gemeindeverwaltung wie bisher. Bau und Unterhaltung läge in der Hand des "SV Germania". Die anderen Vereine hätten die begehrten Übungs- und Veranstaltungsräume in einem ortsnah gelegenen Objekt mit reichlich vorhandenen Parkmöglichkeiten. Die Kosten wurden vom Architekten mit rund 800 000 Euro bei ausschließlicher Fremdvergabe veranschlagt, mit 600 000 Euro bei Erbringung von Eigenleistungen durch die Mitglieder, wozu aber auch Materialspenden oder anderes Sponsoring zähle. Dieser zu erbringenden Eigenleistung galten die kritischen Fragen der Zuhörer und der Vorsitzende Frey sowie Oberacker und Lauber richteten starke Appelle an die Mithilfe der Vereinsmitglieder und ihr Zugehörigkeitsgefühl. Schließlich sollten die Mitglieder abstimmen, ob die Vereinsspitze den eingeschlagenen Weg weitergehen solle oder nicht. Vorgespräche mit dem Bürgermeister hätten Positives signalisiert, ein günstiger Kreditvertrag stehe in Aussicht, war zu hören. In einem angedachten Zeitplan solle das Vorhaben als nächstes dem Gemeinderat vorgetragen werden, darauf folge die Weiterentwicklung der Planung und die Konkretisierung der Finanzierung. Stimme nach Abschluss der Planungsarbeit die Mitgliederversammlung der konkreten Form erneut zu, so sei der Baubeginn für Februar 2006 geplant, war zu hören. Die Versammlung stimmte diesem Vorgehen bei nur einer Gegenstimme mit überwältigender Mehrheit zu.